Eindrücklicher Übergang vom Valle Leventina ins Val Blenio. Die liebliche Piora-Ebene mit ihren Bergseen ist eingebettet in eine schroffe Landschaft, die Abfahrt nach Olivone geprägt von Lärchenwäldern, sattgrünen Ebenen und dichten Tannenwäldern.
Gottardo Bike
Eine eindrückliche Überwindung des Alpenhauptkamms von Andermatt nach Biasca im Tessin. Die Gottardo-Bike-Route schliesst den weltberühmten Gotthardpass, die einsame Piora-Hochebene und das weitgehend unbekannte Val Blenio ein.
Die Gottardo-Bike-Route kombiniert eindrückliche, hochalpine Landschaften mit einer ausführlichen Lektion in Schweizer Geschichte. Der Gotthardpass ist seit Jahrhunderten eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen, im Zweiten Weltkrieg erreichte er zudem militärische Bedeutung. Der Untergrund ist mit Bunkeranlagen durchsetzt, Zufluchtsorte für den Notfall – und weite Strecken der Route waren ursprünglich militärische Zufahrtssträsschen.
Der Kontrast zur Piora-Ebene weiter südlich könnte nicht grösser sein. Hier steht die Natur im Mittelpunkt. Die liebliche Hochebene mit ihren beiden Bergseen ist eingebettet in eine schroffe Hochgebirgslandschaft. Der Lago di Cadagno ist unter Wissenschaftlern sogar weltberühmt, weil diesem die saisonale Durchmischung des Oberflächenwassers fehlt, ein Unikum in Europa.
Die Abfahrt ins Val Blenio folgt weitgehend der alten Route der Lukmanierstrasse. Im Mittelalter galt der Passo del Lucomagno bis zur Erschliessung der Gotthardregion als die wichtigste Nord-Süd-Verbindung. Weitgehend unbekannt, ist er einer der landschaftlich schönsten Alpenpässe der Schweiz. Die Route nach Olivone führt durch offene Lärchenhaine, über sattgrüne Ebenen, durch dichte Tannenwälder und gilt als eine der schönsten Touren des Nordtessins.
Vorgängeretappe: Gottardo Bike Etappe 1: Andermatt - Airolo
Anschlussetappe: Gottardo Bike Etappe 3: Olivone - Biasca
Wunderbare Bikestrecke, welche sicher in meiner Top-Fünf rangiert! Diese Tour ist extrem abwechslungsreich und beinhaltet nebst einem spektakulären Alpenübergängen wunderbare Wege, einige fordernde Singeltrails und malerische Dörfer. Jedem passionierten Biker zu empfehlen!
Hier einige Bemerkungen im Detail:
-Sehr gute Ausschilderung unterwegs, GPS wäre nicht notwendig.
-Unterwegs gibt es mehrere Möglichkeiten, sich zu Stärken: Hotel/Rest.beim Staudamm Piora, Alpwirtschaft Alpe di Piora, SAC-Hütte Cadagno, Lukmanierpass und weitere.
-Der Aufstieg zum Logo Ritóm mit gut 650Hm ist relativ steil und da auf Asphalt nicht besonders spektakulär, abgesehen von der Aussicht. Wer seine Kräfte schonen möchte, nimmt hier die empfohlene Standseilbahn, welche auf Grund der Steilheit kaum weniger spektakuär ist.
-Die Abfahrt vom Passo dell'Uomo ist relativ steil und mit sehr grossen Blöcken ausgelegt. Abfahrt ist je nach Fahrtechnik möglich, Aufstieg wäre unmöglich. Ich empfehle dringend, die Tour in der beschriebenen Richtung zu machen.
-Nachdem die Passstrasse nach rechts verlassen wird (Alpe Casaccia) folgt ein sehr schöner, teilweise aber auch anspruchsvoller Singletrail. Schwierigkeit teilweise bis S3. Technisch ungeübte Fahrer bleiben besser auf der Hauptstrase. Dies trifft auch auf den unteren Teil beim Centro ski nordico zu.
-Nach der Kreuzung mit Passstrasse (Segno) war die alte Strasse für jeglichen Verkehr gesperrt, auch die Bikeroute wird auf die Hauptstrasse umgeleitet.
Von Olivone lässt sich die 3. Etappe bis Biasca gleich noch "dranhängen", da es meistens bergab geht. Auch die 3. Etappe entpuppte sich als unerwartetes Highlight und ist alles andere als nur ein "Ausrollen zum Bahnhof".
Orte an der Route: Airolo - Altanca - Lago Ritóm - Alpe Carorescio - Passo dell Uomo - Lai da Sontga Maria - Passo del Lucomagno - Stabbio Nuovo - Olivone
Erste Publikation: Freitag, 11. März 2016
Letzte Aktualisierung: Dienstag, 6. September 2016